Ein tolles Turnierwochenende liegt hinter dem RV Zeiskam

 

 

Springen: In Zeiskam wurde Geschichte geschrieben

 

Am Montag, dem letzten Tag des Zeiskamer Pfingstturniers begann pünktlich um 14.30 Uhr der Große Preis. Eine Springprüfung der Kl.S***. Sechzehn Hindernisse hatte der Parcoursbauer Peter Schuhmacher auf einer Bahnlänge von 475 Metern errichten lassen. Das Stechen sollte über sieben Sprünge, in einer Zeit von 52 Sek. erfolgen. Doch dazu kam es nicht. Das erste Mal kein Stechen beim schweren Drei Sterne Springen in Zeiskam. Schon im Vorjahr qualifizierten sich nur zwei Starterpaare für das Stechen. Armin Schäfer Junior, der schon öfter in Zeiskam das S*** Springen gewonnen hatte, kam als einziger mit seinem 12-jährigen Zweibrücker Schimmelhengst Manhatten Blue fehlerfrei durch den Normalparcours in einer Zeit von 77,79 Sekunden. Das brachte ihm 2400 Euro Siegprämie. Tim Horsten mit Tysson 33 vom RFV Pfullendorf, auch fehlerfrei aber nicht in der erlaubten Zeit kam auf Platz 2. Die schnellere Britt Roth mit Thekla- Carola in einer Zeit von 74,48 sek. hatte leider einen Abwurf und landete auf dem Dritten Platz. Platz 5 ging an Michael Hofmann vom RFV Zeiskam. Gleich drei Plazierungen konnte Manfred Scheid Vom RV Montabaur-Horressen für sich verbuchen.

 

Bei der Prüfung Nr.5, die als Sichtungsprüfung für das Bundeschampionat für fünfjährige Pferde ausgeschrieben wurde, siegte das Pferd Charisma HS, eine Holsteiner Fuchsstute aus Uriko und Cassito, Besitzer Hugo Simon, mit einer Wertnote von 8,4. Sie wurde vorgestellt von Dominique Michelle Weber. Smart Chick Napoleon, ein Holsteiner Wallach siegte bei den sechsjährigen Pferden mit einer Wertnote von 8,5. Vorgestellt von Timo Beck, gezogen aus Singulord Joter und Aragorn, Züchter Jutta Strüver, Besitzer Beck und Witzemann.
Sechzehn Sprünge waren fehlerfrei zu überwinden bei der Zwei-Sterne-S Prüfung am Sonntag. Von 69 Teilnehmern schafften es zwölf in den 300 Meter langen Stechparcours mit sieben Sprüngen. Nur drei Starter blieben fehlerfrei. Für viele wurde der letzte Sprung zum Verhängnis. Gewonnen hat Jochen Teufel vom RC Altenheim mit Arc en ciel de Gaia. Platz zwei ging an Manfred Scheid vom RV Montabaur-Horressen mit Vitus K, gefolgt von Emilia Löser vom RFV Niederneisen mit Kater Carlo 2.

In Wein vom Weingut Johler aufgewogen, wurde am Sonntagabend Britt Roth, die
Siegerin vom spannenden Zweikampfspringen. Acht Teilnehmerpaare die sich aus vorangegan- genen Prüfungen für dieses Springen qualifizieren mussten, gingen an den Start und kämpften zeitgleich im Parcours. Das Publikum feuerte die Reiter an , die fehlerfrei und schneller sein mussten als ihr direkter Konkurrent, um in die nächste Runde zu kommen. Unter anderen auch die Geschwister Roth vom gastgebenden Verein. Mikka und Britt schafften jeden Zweikampf in ihrer Gruppe und standen sich schließlich im Finale gegenüber. Als Siegerin ritt die große Schwester aus dem Parcours.

Samantha Theis vom gastgebenden Verein mit ihrem Uno Momento FH zeigte eine starke Leistung beim Amazonenspringen. Blieb fehlerfrei im ersten Durchgang über fünfzehn Sprünge in einer Zeit von 74,89 Sekunden. Nur sieben der sechzig Teilnehmerinnen qualifizierten sich für das Stechen. Julia Beck mit Chacco-San war die erste Starterin, blieb fehlerfrei und legte eine Zeit von 38,5 sek. vor. Der Kampf mit der Zeit begann und war in diesem Stechen das Druckmittel für die nachfolgenden Reiterinnen. Die Stangen fielen reihenweise. Am Ende blieb nur Julia Beck fehlerfrei. Ihr folgte Samantha Theis mit Uno Momento FH in 40,10 sek. und Isabelle Betz mit Carmelita 30 vom RFV Legelshurst in 40,39 Sekunden. 

Viel Unterstützung vom tobenden Publikum erhielten die Jump and Drive Starterpaare auf dem Weg durch den Stangen-, Hindernis- und Kegelparcours. Gespannfahrer und Springreiter bilden alljährlich ein Team zu einer gemeinsamen Prüfung. Sechs Paare hatten gemeldet. In diesem Jahr durften die Vierspänner Ponys an den Start. Roger Campell hatte vier Schimmelponys angespannt und stand wartend auf dem Hauptplatz bis seine Teamkollegin Lilli Kremer ihren Ritt über die vier Sprünge absolviert hatte, vom Pferd sprang und zu seinem Gespann rannte. Noch während sie auf den Bock sprang startete er durch. Lenkte hochkonzentriert und couragiert das Gespann durch die Hindernisse mit der schnellsten Zeit. Den zweiten Platz holte sich Gespannfahrer Dieter Höfs mit Darline Eisenmenger, gefolgt von Gespannfahrer Steffen Brauchle mit Katharina Eitel.

 

Nach dieser Prüfung wurde, umringt von ihren Vereinskameraden, Dominique Michelle Weber vom RFV Ludwigshafen das Deutsche Reitabzeichen vom Landestrainer Sepp Gemein verliehen.

Pünktlich um 21.30 Uhr unter voll besetzten Rängen des Stadions erklang das Klingelzeichen für den Start des schweren Mächtigkeitsspringen.
Elf Teilnehmer, darunter auch der 64-jährige Johannes Eiden, hatten sich für diese Prüfung gemeldet und starteten bei einer Mauerhöhe von1,60 Meter. Drei Pferde verweigerten die Sprünge, ein Starterpaar hatte einen Abwurf zu verzeichnen und sieben blieben fehlerfrei im ersten Umlauf. Nach dem zweiten Durchgang, bei 1,70 Metern wurde das Starterfeld dünner. Nur vier fehlerfreie Ritte waren zu verzeichnen. Bei der Höhe von 1,80 Metern verabschiedete sich auch Chelsea 52 mit Lena Kreling. Die 1,90 Meter wollte Patrik-Viktor Schröder mit seinem Lausbub 443 auch nicht mehr nehmen. Fehlerfrei und damit die Sieger des Abends blieben Alexander Kisselbach vom RV Am Pohlheimer Wald mit Cannan und Darline Eisenmenger vom RV Niederzeuzheim min Cherry-Lady 2.

Für den Zeiskamer Verein hat über das gesamte Turnier Britt Roth viele Erfolge erzielt. Sie siegte zweimal mit Rambo im M** und einmal im Zweikampf, einmal mit City Girl 5 in einem M*, erreichte Platz zwei mit Thekla-Carola im S*, mit Ballouette du Rouet zweimal in einem M** und einen dritten Platz beim S*** mit Thekla-Carola.

 

 

 

Fahren: Deutsche Meisterschaft der Zweispänner


Der amtierende Deutsche Meister im Zweispänner Fahren Sandro Koalick setzte sich auch in Zeiskam gegen seine Konkurrenten durch und holte erneut den Titel in 2019.

Heiß gehandelt als Favoriten wurden im Vorfeld der Deutschen Meisterschaft der Zweispännerfahrer Lars Schwitte, Sieger 2018 beim Internationalen Turnier in Windsor und Platz 2 in 2019. Sandro Koalick, Sieger 2019 in Windsor, amtierender Deutscher Meister, Veranstaltet gemeinsam mit seinem Vater im September die Weltmeisterschaft im Schlosspark zu Drebkau
Sebastian Warneck, mehrfacher Deutscher Meister und internationaler Erfolge
Stefan Schottmüller, frisch gebackener Vater, holte schon mehrmals Silber und Bronze bei den Deutschen Meisterschaften Anna Sandmann, einzige Teilnehmerin die Zwei- und Vierspännig dem Kader angehört Marco Frund, früher schon Deutscher Meister in der Pony Klasse, sattelte 2014 um auf Großpferde.

Der Titel für die Deutsche Meisterschaft wurde an drei aufeinander folgenden Tagen erkämpft. Am Samstag erfolgte der Start im Dressurviereck. Auf einer Fläche von 40 auf 100 Meter musste eine S Dressur der höchsten Anforderung gefahren werden. Verlangt war, unter anderem, dass der Kutscher viermal einhändig das Gespann lenkte.

Die Geländestrecke wurde am Sonntag um 10 Uhr für die Zweispänner freigegeben.
6933 Meter Aufwärmphase waren in freier Gangart mit vorgegebener Zeit zurück zulegen bevor
das erste Hindernis der Schlösselgarten erreicht wurde. Bevor jedoch das erste Hindernis genommen werden konnte erfolgte der Gesundheitscheck. Ein Veterinär überprüft hierbei Puls, Atemfrequenz und Verletzungsfreiheit der Pferde. Weitere sechs Hindernisse folgten auf einer Strecke von 7000 Metern. Nach jedem Hindernis musste zur Schonung der Pferde und Fahrer eine sogenannte Erholungsphase von 500 Metern erfolgen um erneut Kraft und Konzentration zu tanken. Verantwortlich für den gesamten Hindernisparcours war Henning Lemcke. Der Ludwigshafener, ein internationaler Pacourschef, hatte schon zwei Wochen vor dem Turnier die Hindernisse auf ihre Standfestigkeit geprüft und brachte kurz vor dem Turnier erforderliche Schilder, Buchstaben und abwerfbare Teile an. Zudem legte fest wie durch die Hindernisse gefahren werden soll und erstellte die erforderlichen Skizzen für die Fahrer. Weitere Aufgaben bestanden darin Helfer einzuweisen, Zeitmessanlagen einzurichten und die Bautrupps zu überprüfen.
Am Montag starteten die Zweispänner um 10 Uhr auf dem Fahrplatz mit dem Hindernisparcours. Auf einer Länge von 740 Metern waren zwanzig Hindernisse mit 34 Kegelpaaren aufgebaut, die in einer erlaubten Zeit von 178 Sekunden genommen werden mussten. Hochkonzentriert durchfuhren die Gespanne Kegelpaar für Kegelpaar, die in so kurzen Abständen aufeinander folgten, dass es kaum möglich war zu galoppieren.
Nach dieser Prüfung, Sandro Koalick war der letzte Starter, stand sehr schnell das Ergebnis fest. Die Kombinierte Prüfung und somit auch der Deutsche Meistertitel ging ganz klar an Sandro Koalick vom RFV Drebkau mit einer Wertung von 131,72. Platz zwei 137,79, die Silbermedaille ging an Anna Sandmann vom PSG Lähden, Platz drei 138,51, die Bronzemedaille an Marco Freund vom PSV Neu-Isenburg.
Die Ehrung der Deutschen Meisterschaft fand auf dem Hauptplatz der Anlage statt.
Rudolf Temporini, der Vorsitzende des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) hielt die Ansprache. Er dankte als erstes dem Zeiskamer Reitverein für die hervorragende Organisation, Betreuung und Verplegung. Bedankte sich bei den unzähligen freiwilligen Helfern. Er gab zu bedenken, dass allein im Gelände am Sonntag zwischen achtzig und neunzig Personen im Einsatz waren, ohne die ein solches Turnier nicht möglich wäre. Danach nahm er im feierlichen Rahmen die Ehrungen vor. Legte Sandro Koalick die Schärpe um und verteilte die Medaillen an Anna Sandmann und Marco Freund.

 

Ergebnisse im Dressurfahren
Zweispänner
1. Platz Sandro Koalick, gefolgt von Sebastian Warneck und Marco Freund Vierspänner Pony
1. Platz Steffen Brauchle, gefolgt von Roger Campell und Sven Kneifel Vierspänner Großpferde
1. Platz Georg von Stein, gefolgt von Katharina Abel und Ludwig Weinmayr

 

Ergebnisse im Geländefahren
Zweispänner
1. Platz Dennis Schneider, gefolgt von Arndt Lörcher und Lars Schwitte Vierspänner Pony
1. Platz Steffen Brauchle, gefolgt von Sven Kneifel und Dieter Höfs
Vierspänner Großpferde
1. Platz Georg von Stein, gefolgt von Sebastian Heß und Sascha Utz

 

Ergebnisse im Hindernisfahren
Zweispänner
1. Platz Stefan Schottmüller, gefolgt von Marcella Meinecke und Sandro Koalick Vierspänner Pony
1. Platz Dieter Höfs, gefolgt von Roger Campell und Steffen Brauchle Vierspänner Großpferde
1. Platz Georg von Stein, gefolgt von Andreas Wintgens und Sascha Utz

 

Ergebnisse der Kombinierten
Zweispänner
1. Platz Sandro Koalick, gefolgt von Anna Sandmann und Marco Freund Vierspänner Pony
1.Platz Steffen Brauchle, gefolgt von Sven Kneifel und Dieter Höfs
Vierspänner Großpferde
1. Platz Georg von Stein, gefolgt von Katharina Abel und Sascha Utz

 

Der Reitverein Zeiskam bedankt sich für das tolle Turnierwochenende bei allen Teilnehmern, Zuschauern und Helfern, die für den reibungslosen Ablauf sorgten. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!

 

Text und Fotos: Kätha Bremberger